4 Wochen. Fuck, geht das schnell. Ja, wer das jetzt hier liest, keine Ahnung hat und die Überschrift nicht beachtet, wird sich fragen, was labert der Typ da schon wieder?! Hier die Auflösung: Seit vier Wochen lebe ich in einem anderen Land, in Südafrika. Ich könnte jetzt auch damit anfangen bei Facebook zu posten ich wäre jetzt nach Stellenbosch, Südafrika, gezogen, aber das lasse ich einfach, denn ich bin hier schließlich nur für ein Auslandssemester. Mal so am Rande, was soll der Scheiß Leute?! Ihr zieht da nicht wirklich hin! Wenn wir mal ganz ehrlich sind studiert ihr da nicht mal richtig!!! Ich weiß nicht was der Quark soll?! Gehört das zur Völkerverständigung oder so??? Lirumlarum, lange Rede und kein Sinn: Ich habe es nicht bei Facebook gepostet! So, sorry, ich musste mich erstmal mal kurz auskotzen!
Zurück zum eigentlichen Thema: Meine ersten vier Wochen Auslandssemester. Ich war in der Schulzeit nie wirklich für ein Jahr im Ausland, was ich heute echt bereue (@Mama, falls du das liest: Ja, habe ich nie so gesagt, hätte ich aber mal besser tun sollen 😀 ). Egal. Zu spät für solche Gedanken. Einige von euch werden sich wahrscheinlich wieder denken: Komm zum Punkt Junge! Ist auch berechtigt. Mach ich jetzt auch.
Die bekannte Schere zwischen arm und verflucht reich
Meine ersten vier Wochen kann man eigentlich grob in zwei Hälften teilen. Die ersten beiden Wochen hatten wir noch keine Uni. Nach und nach lernten wir Stellenbosch kennen. Um ehrlich zu sein, man braucht dafür nicht so viel Zeit. Stellenbosch hat etwa 90.000 Einwohner und liegt grobe 30 Minuten außerhalb von Kapstadt. Der Ort ist wirklich nett, aber auch extrem auf die vielen Studenten ausgelegt. Die Studenten machen übrigens ein Drittel aller Einwohner Stellenbosch´s aus. Um die Gegend kennenzulernen sind wir natürlich gewissenhaft durch alle möglichen Bars der Stadt gezogen und haben einige Restaurants ausprobiert. Hier ist auch direkt der erste Unterschied zu Deutschland auszumachen. ALLES ist so viel billiger… Ein gutes Abendessen, was hier meistens aus Burger und Pommes oder wahlweise einer Pizza besteht, bekommt man mit Getränk für umgerechnet grobe 4€. Lebensmittel einzukaufen und dann selber zu kochen, kostet fast mehr als Essen zu gehen. Das Ganze spielt also kräftig meiner Faulheit in die Karten. Naja egal. Die ersten Tage Uni kamen dann auch bald, erstmal aber nur in Form einer Orientation Week. Mit größtenteils allen anderen Internationals hier in Stellenbosch, grob schätze ich mal so 250-300 Studenten aus allen möglichen Ländern dieser Erde, ging es dann mal an die Waterfront nach Kapstadt, zum Welcome Diner in die Townhall der Stadt Stellenbosch oder nach Clifton, einem Ort, der etwas außerhalb von Kapstadt am Wasser liegt.
Dieses Örtchen wird DEFINITIV von allen fuckin´ reichen Leuten hier besiedelt. Die ganze Kleinstadt Clifton wirkt übrigens von der Bebauung ein bisschen wie Monaco. Rund um das Wasser ziehen sich die Berge hoch, auf der einen Seite der berühmte Tafelberg, auf der anderen der nicht minder bekannte Lions Head. Alle Hänge sind bebaut mit meeeega fetten Villen, die den direkten Blick auf den Atlantik genießen. Einfach nur pervers krass. Im Übrigen leben in ganz Südafrika ungefähr 30.000 Dollar-Millionäre. Umso krasser wird diese Zahl, wenn man auf dem Weg von Stellenbosch nach Kapstadt circa 20 Minuten an riesigen Townships vorbeifährt, die sich recht uns links des Highways bis nach Kapstadt entlangziehen.
Zum Unistart einen Tritt in den Hintern
Vor zwei Wochen startete dann auch endlich die Uni. Ratzfatz musste ich feststellen, dass die Kurse deutlich anspruchsvoller sein würden, als die der BiTS. Der Workload ist einfach viel größer als an der heimischen Uni. Zwischendurch werden regelmäßig Tests geschrieben, Midterms gestellt oder Essays gefordert. In Iserlohn schreibst du deine Klausur am Ende des Semesters und fertig ist die Kiste. Ich habe mich hier für zwei Mainstream-Kurse entschieden, zum einen Marketing Management, da machst du das was der Name schon vorgibt, und zum anderen Industrial Psychology, der sich mehr mit Kundenbeeinflussung beschäftigt, im Groben aber auch auf Marketing abzielt. Darüber hinaus habe ich mich noch für zwei IPSU Kurse eingeschrieben, die auf die Internationals zugeschnitten sind. Zum einen besuche ich einen Photography Kurs, wo wir viele Ausflüge starten werden, also ziemlich geil, und zum anderen einen Kurs, der den schönen Namen Africa & China Relations trägt. Wer jetzt die Augen aufreißt und keinen Plan hat was das sein soll, den kann ich beruhigen. Bei dem Kurs bin ich mir nämlich auch noch nicht so sicher was mich erwartet. Die ersten beiden Vorlesungen gaben schon mal einen groben Ausblick, aber genaueres werde ich dann noch berichten.
Grundsätzlich lässt sich aber bei allen Kursen festhalten, dass die erste Woche nicht viel hergegeben hat, außer kurzen Einführungsveranstaltungen. Was hingegen komplett anders als in Deutschland ist, ist die Dauer der Vorlesungen. Eine Vorlesung dauert nämlich hier an der Uni, gerade einmal 50 Minuten!!! What?!?!? Ja, so habe ich auch gedacht. Da hast du dich gerade irgendwo hingepflanzt und schon kannst du eigentlich wieder aufstehen und abhauen. Da muss man erstmal drauf klarkommen. Die Kurse sind übrigens unterschiedlich voll. Es gibt die einen, in denen 200 Leute pro Vorlesung hocken und die anderen werden gerade einmal von 30 Leuten besucht. Donnerstag kommt jetzt mein erster Test, ich denke danach kann man mehr zu den Erwartungen der Dozenten sagen. Die Belohnung für den Test wird dann am 24. Februar der Besuch des Ultra Festivals in Kapstadt. Da habe ich Bock drauf!!!
Die eigene Studenten-Mall gleich auf dem Campus
Der Campus ist übrigens echt unfassbar riesig. Also zumindest, wenn man den Campus aus Iserlohn zum Vergleich hinzuzieht. Die Gebäude sind größtenteils alle um 1915 herum entstanden und sehen einfach nur wahnsinnig cool aus. Mitten auf dem Campus steht für die Studenten eine eigene MALL, jawohl eine Mall, zur Verfügung und etwas außerhalb, am Rande von Stellenbosch liegen die riesigen Sportanlagen, die direkt zur Universität gehören. Volkssport Nummer eins in Südafrika ist übrigens: Rugby. Jeder ist hier verrückt nach dem Sport an der Uni. Das Team der University of Stellenbosch heißt Maties und ist nach meinem Erachten gar nicht mal so kacke! Man muss dazu sagen, dass ich keine große Ahnung habe. Die Unimannschaften lassen sich hier übrigens mit den College-Football-Teams an amerikanischen Universitäten vergleichen. Das bedeutet, jeder der in der ersten Mannschaft spielt, ist meistens auch mit einem Stipendium ausgestattet. Aber auch alle anderen Studenten gehen mega mit dem Team mit. Das ist echt geil! Letzten Montag war das Eröffnungspiel der neuen Saison und das Stadion, was 16.000 Menschen fasst, war gerammelt voll. Die Stimmung war einfach nur HAMMER!!! Die Maties haben natürlich gewonnen! Die Spiele werden übrigens hier auch im Free-TV übertragen. Ziemlich fett. Dieser College-Style hier gefällt mir echt gut. Den werde ich in Deutschland auf jeden Fall schon mal vermissen. Das steht fest. So jut, das waren meine ersten Tagen grob zusammengefasst.
Mal schauen, ich werde wieder berichten! Bis dahin, bleibt uns treu!!!
P.S.: Für den Auslandsblog brechen wir übrigens tatsächlich mal unsere eiserne Regel, die nur schwarz/weiße Beitragsbilder auf unserem Blog erlaubt 😀
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