Beim mehrmaligen lesen der Überschrift Generation Fankultur bin auch ich langsam nicht mehr sicher, ob diese so passend ist. Dennoch bleib ich dabei.
Denn es geht wirklich um die Kultur, die sich entwickelt hat. Die weniger Fan ist, als mehr Gegner der anderen Mannschaft.
In mir keimte schon lange der Wunsch, mal etwas dazu zu schreiben. Gesagt hat man es schon oft, aber es ist nie angekommen.
Als ich noch Spieler bei der RESG Walsum war, habe ich mich einmal sagen hören:
Seid doch lieber für uns, als gegen den Gegner.
Doch dies fand keinen, oder wenn dann nicht lange anklang.
Nach unserem Spiel mit dem RSC Cronenberg bei der RESG Walsum wurde mir dieser Satz wieder ins Gedächtnis gerufen.
Wie scheiße ist es eigentlich, die Gegner zu beleidigen?
Wenn die Spieler mal in Walsum gespielt haben und dann wechseln, hat man dann einen Freibrief, diese zu beleidigen, weil…
Ja warum eigentlich?
Weil sie gewechselt haben?
Weil sie es wagen, nun für ihren neuen Verein alles zu geben? Aha.
Davon abgesehen, dass fast niemand nach den Gründen für einen Wechsel fragt, weil sie ja wissen, dass es nur um das Geld geht (das sind mehrere tausend Euro, soviel kann ich euch sagen!!!), stellt sich trotzdem die Frage, warum man ein Arschloch ist, nur weil man sich anders entschieden hat, als erwartet?
Ich erwähne mal wieder, dass ich Journalismus studiere, um zu begründen, warum ich einen Kommentar zu diesem Thema besitze.
Da ihr sicher gemerkt habt, dass mich dieses Thema beschäftigt, hab ich mir überlegt, wenn ich schon für das Uni-Radio etwas machen muss, warum dann nicht zu Themen, die mir unter den Nägeln brennen?
Eben. Also habe ich meinen Kommentar, den ich als Prüfungsleistung anfertigen muss, direkt zu einem Thema gemacht, das mir am Herzen liegt:
Das Verhalten von vielen Fans:
Wer nicht die Möglichkeit hat, sich diesen Kommentar anzuhören, für den tippe ich ihn auch noch ab. Ich würde euch jedoch empfehlen, dass ihr ihn bei Gelegenheit anhört, da er meiner Meinung nach besser funktioniert, wenn man ihn hört.
Ich befürchte, dass ihr Fans oftmals nicht wisst, was dieses Fan-Sein eigentlich bedeutet.
Die weitläufige Meinung, wie ich es auch schon am eigenen Leib erfahren habe, ist, dass man von seinem Team fordern kann, was man will und sein Team nur unterstützen muss, wenn es sowieso läuft.
Läuft es jedoch nicht, geht man lieber dazu über, den Gegner zu beleidigen, bis man schließlich dort ankommt, wo nichts mehr gesagt wird. Oder, auch schon erlebt, die Fans kehren dem Spiel komplett den Rücken.
Lasst mich euch eins sagen:
Wenn man zurück liegt und es nicht läuft. Hilft es weder, den Gegner zu beleidigen, noch komplett die Schnauze zu halten!
Seid verdammt nochmal für euer Team und nicht gegen die Gegner!
Unterstützt, wenn es nicht läuft. Wenn es etwas zu feiern gibt, freut euch oder leidet mit eurem Team. Bleibt treu und macht was ihr könnt, um zu helfen.
Schreit laut, singt mit und brüllt euer Team zum Sieg! Sei es noch so aussichtslos.
Denn das ist es, was es heißt Fan zu sein. Wie heißt es doch so schnulzig:
In guten, wie in schlechten Zeiten.
Und wie auch im Leben, sind es die schlechten, die Zeigen, wie ernst es euch ist.
Ach und eins noch:
Hier, die Beleidigung von Gegnern…
Macht es nicht !
Wirklich – tut euch selbst den Gefallen und lasst es blieben. Es gibt nämlich nur zwei Möglichkeiten, wie das ausgeht:
Entweder, die Gegner machen ein Riesen Spiel und winken dann zum Dank, weil eure Beleidigungen sie angestachelt haben, oder — ihr offenbart eure Kinderstube!
Niemand mag Asis!
Wirklich nicht. Klar will jeder erfolgreich sein und ein bisschen Hass für den Gegner ist ja auch o.k., aber immer so, dass man sich nach dem Spiel noch in die Augen sehen kann.
Stellt euch vor: Ein Spieler, dessen Mutter ihr letzte Saison noch beleidigt habt, zieht plötzlich für euch das Trikot an. Glaubt ihr, ihr werdet jemals ein Bier zusammen trinken gehen? — Eher nicht!
Im Endeffekt ist es doch auch nur Sport.
Mal gewinnt man und mal nicht. Aber das macht es doch aus.
Wie langweilig wäre es denn, wenn man jedes Spiel gewinnt?
Eben. Macht es nicht kaputt.
Seid keine Arschlöcher!
Dieser Artikel ist Teil meines eigenen Blogs, doch ich finde, er passt hier auch gut hin.
Wir lesen uns in der Zukunft!
Dootcom
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