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Praktikanten gefunden!

2. März 2017

Hmm wohlfühlen… das ist gar nicht so einfach. Vor allem an vielen Praktikumsplätzen. ABER es gibt auch Ausnahmen. Nachdem wir uns in den letzten beiden Teilen mal so richtig über Praktika ausgekotzt haben, will ich jetzt mal ein bisschen beschwichtigen. Denn Freunde, es ist nicht alles und jedes Praktikum kacke, unterbezahlt, langweilig und im Groben eine Unverschämtheit. Es gibt auch immer wieder Ausnahmen. So wie bei mir.

 

Letztes Jahr im Januar habe ich angefangen mich um ein Praktikum zu kümmern. Es ging um den Zeitraum von Juli bis Oktober 2016. Mein Erstpraktikum, um den Fachterminus unserer Uni zu zitieren. Drei Monate in einem Unternehmen arbeiten. Jut, dachte ich. Informierste dich mal. Gesagt getan. In den Wochen danach habe ich fünf Bewerbungen rausgeschickt. Von zweien habe ich direkt eine Antwort bekommen, überraschenderweise zum einen von der BILD-Zeitung, jo blabla, da habe ich mich auch beworben, zum anderen von einer großen Produktionsfirma in München. Bei der BILD wurde ich erstaunlicherweise direkt mit Arbeitsvertrag quasi zum ersten Arbeitstag eingeladen, bei der Firma in München sollte ich mich vorstellen. Die BILD kam schnell nicht mehr infrage, da dort nur Praktika für 8 Wochen vergeben werden, das war mir einfach zu wenig. Aber auch hier hat die Kommunikation bombastisch geklappt.

Credits dafür BILD!!! Nicht schlecht.

Naja. Also habe ich mir zwei Flüge nach München gebucht, ne nicht die Freundin war dabei, denn wer will mich schon, nein, Mutti ist mitgeflogen. So wie es sich für ein Muttersöhnchen halt gehört. Ne Spaß, war wirklich ein schöner Ausflug und wenn man sich eh schon weniger sieht als fürher, kann man mal so einen Mutter-Sohn-Ausflug einbauen. Für mich ging es dann also nach München.

Vor Ort hat man mich pünktlich empfangen und ich hatte ein tolles Gespräch mit dem Chef der Kommunikationsabteilung. Ein junges Team arbeitet dort und kümmert sich so um die externe und interne Kommunikation des Unternehmens. Das waren echt coole Leute und ich konnte mich sofort mit dem Gedanken anfreunden in München, der Stadt meiner Träume (sorry fürs rumschwulen), für drei Monate zu leben und zu arbeiten. Man versprach mir, sich rasch bei mir zu melden. Die Stelle war zu dem Zeitpunkt ausgeschrieben und es waren natürlich noch weitere Bewerber, die den Job genauso interessant fanden wie ich. Fortan wartete ich und wartete. Nach durchaus akzeptablen zwei Wochen folgte die Antwort: Ich darf kommen! Geil, dachte ich und fing mit der Wohnungssuche an. Lange Rede und kein Sinn: Scheiß München. Ich habe nichts gefunden, beziehungsweise das was ich gefunden habe lag leicht außerhalb meines Budgets. Und wenn ich leicht sage, meine ich ungefähr 600€ über dem Budget. Gut, ich verzweifelte langsam.

Doch da meldete sich, wie so oft im Leben, Vatter Zufall bei mir! Und der trat in Form eines damaligen Professors meiner Uni bei mir auf. Ich saß abends auf meinem Bett, mal wieder verzweifelnd weil ich wieder ne Absage für eine WG bekommen hatte, da schrieb mich ebendieser Professor bei TWITTER !!!! an und fragte, ob ich Bock auf ein Praktikum in seiner PR-Agentur hätte?! Uff, leck mich fett, dachte ich… Das ist ein Angebot. Die Agentur, die in Dortmund liegt, hätte räumlich definitiv Vorteile ergeben. Außerdem fand ich es spannend, in einem jungen Team im Bereich der PR und Newsroom-Gestaltung zu arbeiten. Lirumlarum, ich habe in München abgesagt! Dort nahm man das Ganze übrigens super verständnisvoll auf. Eine wirklich tolle Reaktion. Danke! (Falls das mal jemand von den entsprechenden Personen vor Ort liest).

Und dann ging es los. Drei Monate Praktikum in einer der am wenigsten beliebten Städte, die in meinem Kopf so existieren. Ich weiß, jetzt haben wir bestimmt Leser verloren.. Ist mir aber egal, Leckt mich! Dortmund ist kacke und der BVB auch. Kann ich sagen, ich bin Essener. So darum geht’s hier aber nicht. (Anm. d. Red.: Leute bleibt uns treu. In Sachen Fußball ist nur der Konny versaut. Lg Kay)

Was soll ich sagen… das Praktikum war super! Ich hatte das Gefühl, nach wenigen Wochen vertraute man mir wirklich sinnhafte Aufgaben an, bei denen ich mich auslassen durfte. Ich habe wirklich wahnsinnig gute Erfahrungen gemacht, vor allem aber durfte ich erleben, dass jemand meine Arbeit wertgeschätzte und sich darüber freute, dass dort ein Praktikant saß, der wirklich Bock hatte zu arbeiten. Und ich lüge hier nicht, weil ich Schiss habe, das könnte mal einer der Verantwortlichen lesen. Ich schreibe das so, weil es wirklich so war!

Die drei Monate gingen ratzfatz um. Zack war schon September. Ich konnte hinterher mit gutem Gewissen sagen: „Jo, ich habe was gelernt, habe Erfahrungen gesammelt, durfte ein Teil vom großen Ganzen sein und nicht nur der scheiß Sklave für die Kacke auf die kein anderer Bock hat.“ Es waren wirklich drei richtig geile Monate. Und das Beste: Ich durfte hinterher bleiben. Als Werksstudent. Super Sache.

Ich finde immer, wenn dir das Gefühl gegeben wird, du bist wichtig, du kannst was und wenn du mal was nicht kannst, reißen wir dir auch nicht den Kopf ab! bist du direkt viel motivierter bei der Arbeit und identifizierst dich auch mit der Firma, dem Unternehmen oder WATT WEISS ICH. Deshalb hier nochmal ein kleiner Appell an die Leute, die Verantwortung tragen für Praktikanten und die sich zufällig auf unsere Seite verirrt haben…

SEID KEINE ARSCHLÖCHER!

Wir arbeiten wirklich billig und in der Regel nicht scheiße! Stellt uns nicht an die Kaffeemaschine, gebt uns Aufgaben! Wir unterhalten uns hinterher auch und wenn ihr KACKE seid, dann erzählen wir das weiter. Es geht hier auch um euren Ruf und eure Nachwuchsförderung. Und mein Gott, wenn einer bei euch nur Kaffee kochen soll, dann sagt das vorher, verdammt! Denn es lassen sich auch dafür Idioten finden. Vor allem aber: Zahlt uns was! Denn wir leisten ebenso dort Arbeit wie jeder andere auch. Außerdem glaube ich, dass es viele Praktikanten gibt, die effektiver arbeiten als ein völlig abgestumpfter Mittfünfziger, der den ganzen Tag auf Schmuddelseiten surft und eigentlich nur auf seine Rente wartet. Die habt ihr nämlich auch in euren Reihen. Zahlt denen weniger und uns wenigstens ein bisschen. Wenigstens so viel, dass wir das tägliche Ticket für die Bahn zur Arbeit bezahlen können!

 

Danke für die Aufmerksamkeit. Und ey, Leute, wenn ihr schlechte Erfahrungen gemacht habt, schreibt es uns! Wir spielen gerne mal den Seelenklempner. Natürlich in eloquentem deutsch. Ohne Beleidigungen. Es sei denn, ihr seid einfach kacke gewesen!

Resümee: Es ist nicht alles kacke! So, jetzt bin ich fertig!

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